Frankfurt/Main. Die Gewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal der Lufthansa erneut zu einem Arbeitsausstand aufgerufen. An diesen Tagen wird gestreikt.

Der nächste Verdi-Warnstreik bei der Lufthansa trifft wieder die Passagiere. Die Gewerkschaft rief am Montag das gesamte Bodenpersonal für Donnerstag und Freitag dieser Woche zu einem Streik auf. Er soll in den passagiernahen Bereichen am Donnerstag um 4 Uhr beginnen und am Samstag um 7.10 Uhr enden. Im laufenden Tarifkonflikt für rund 25.000 Bodenbeschäftigte hatte es bereits zwei Warnstreikwellen gegeben, die den Passagierverkehr jeweils für rund einen Tag lahmlegten. Die Deutsche Bahn fällt derweil als Ersatz aus: Auch die Lokführergewerkschaft GDL ruft am Donnerstag und Freitag zum Streik auf. Der Bahn-Streik soll am Donnerstag um 2 Uhr starten und 35 Stunden andauern.

In der vergangenen Woche hatte Verdi Lufthansa-Betriebsteile in der Technik und Frachtabfertigung bestreikt, um ein verbessertes Angebot des Unternehmens zu erzwingen. Bislang ist die nächste Runde für den 13. und 14. März angesetzt. Für frühere Gespräche ist Verdi nur bei einem erhöhten Angebot bereit.

Eine Mitarbeiterin bei einer Kundgebung der Unternehmenssparte Lufthansa Technik in Berlin.
Eine Mitarbeiterin bei einer Kundgebung der Unternehmenssparte Lufthansa Technik in Berlin. © Carsten Koall/dpa | Unbekannt

Lufthansa-Streik: Konzern stellt Tarifverhandlungen infrage

Die Lufthansa hatte sich über die fortgesetzten Warnstreiks empört gezeigt und besonders die Vorbedingungen von Verdi kritisiert, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der Konzern stellte deswegen die Tarifverhandlungen insgesamt infrage.

Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky bedauerte in einer Mitteilung die Auswirkungen auf Passagiere: „In den vergangenen Tagen haben wir bewusst den Passagierverkehr mit unseren Streiks ausgelassen. Lufthansa vermittelt uns mit dem Ignorieren unserer Verhandlungsaufforderung jedoch, dass sie sich erst bewegen wird, wenn der Druck weiter steigt. Für die Passagiere braucht es dringend Lösungen und Zuverlässigkeit. Die Beschäftigten und wir sind bereit, dies mit einem ernsthaften Angebot herzustellen.“

Verdi hatte 12,5 Prozent mehr Geld und eine Inflationsausgleichsprämie bei einem Jahr Laufzeit gefordert. Die Lufthansa hat bislang bei 28 Monaten Laufzeit 10 Prozent höhere Gehälter angeboten.