Berlin. Die Kabinengewerkschaft Ufo hat die rund 19.000 Flugbegleiter der Lufthansa und der Lufthansa Cityline zum Streik aufgerufen.

Die Lufthansa wird vom nächsten Streik ausgebremst: Am Dienstagmorgen um 4.00 Uhr trat das von der Gewerkschaft Ufo organisierte Kabinenpersonal am Frankfurter Flughafen in den Ausstand. Bis 23.00 Uhr sollen an Deutschlands größtem Flughafen alle Lufthansa-Abflüge bestreikt werden, wie eine Sprecherin der Gewerkschaft bestätigte. Die Lufthansa ging am Montag davon aus, dass wegen des Ausstands 600 Flüge in Frankfurt ausfallen werden, 70 000 Passagiere seien davon betroffen.

Und für Mittwoch (13.3.) hat Ufo dann das Lufthansa-Kabinenpersonal am Flughafen München von 4.00 Uhr bis 23.00 Uhr zum Streik aufgerufen. Dort werden nach Einschätzung der Lufthansa 400 Flüge mit 50 000 Fluggästen nicht abheben können.

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Insgesamt hatte die Kabinengewerkschaft Ufo rund 19.000 Flugbegleiter der Lufthansa und der Lufthansa Cityline zum Streik aufgerufen.. In der vergangenen Woche hatte das von Verdi organisierte Bodenpersonal mit seiner mittlerweile fünften Warnstreikwelle den Passagierverkehr der Lufthansa in weiten Teilen lahmgelegt.

Ufo betonte, der Konzern habe erst am Donnerstag ein Rekordergebnis in Höhe von fast 1,7 Milliarden Euro Nettogewinn verkündet – das drittbeste in der Konzerngeschichte. „Die Kabine muss nun auch an diesem Erfolg beteiligt werden und die Zugeständnisse, die während der Corona-Krise gemacht wurden, müssen ausreichend kompensiert werden“, sagte Joachim Vázquez Bürger, Ufo-Vorstandsvorsitzender.

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Lufthansa: Flugbegleiter streiken – 15 Prozent mehr Geld gefordert

Für die rund 18.000 Kabinenbeschäftigten der Lufthansa und die knapp 1000 Kräfte der Cityline fordert Ufo im Kern 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von 18 Monaten. Außerdem will die Gewerkschaft eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro sowie höhere Zulagen erreichen. In den getrennten Tarifverhandlungen hatte die Gewerkschaft die jeweiligen Angebote als unzureichend abgelehnt.

Die 1992 gegründete Unabhängige Flugbegleiter-Organisation (Ufo) vertritt als Spartengewerkschaft ausschließlich Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen vorrangig bei Condor und im Lufthansa-Konzern. In einzelnen Flugbetrieben konkurriert sie scharf mit der DGB-Gewerkschaft Verdi, die ebenfalls das fliegende Personal organisieren will. Eine abgestimmte Zusammenarbeit zwischen den beiden verfeindeten Gewerkschaften ist unwahrscheinlich.

Im Nach-Corona-Jahr 2022 verzichtete Ufo als einzige Gewerkschaft im Lufthansa-Konzern auf Arbeitskampfmaßnahmen. Im Tarifabschluss wurden vor allem die unteren Lohngruppen angehoben, während die Inflationsausgleichsprämie auf die jetzt laufende Tarifrunde vertagt wurde.

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