Berlin. Vor Ostern noch die wichtigsten Einkäufe erledigen? Das könnte schwierig werden. Denn in vielen Supermärkten steht ein Streik an.

Der deutsche Streikalbtraum im Zugverkehr ist gerade frisch beendet, doch Streiks an sich verschwinden deshalb noch lange nicht aus dem Alltag. Die Gewerkschaft Verdi will im Rahmen ihrer Aktionstage „Ostern steht vor der Tür, wir auch!“ an diesem Donnerstag den Discounter Lidl und die Supermarktkette Kaufland bestreiken.

Beide Ketten gehören zur Schwarz-Gruppe, die laut der Gewerkschaft durch ihre Größe entscheidenden Einfluss in der Tarifkommission habe, diesen aber nicht nutze. Silke Zimmer aus dem Bundesvorstand von Verdi erklärt dazu: „Stattdessen unterstützen sie wie alle anderen großen Handelskonzerne die Verweigerungshaltung der Arbeitgeberverbände, die seit Wochen jegliche Gespräche und Lösungsansätze mit der Arbeitnehmerseite verweigern.“

Streiks bei Lidl und Kaufland für mindestens 2,50 Euro mehr Stundenlohn

Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten ein Plus von mindestens 2,50 Euro in der Stunde. Im Groß- und Außenhandel sind 13 Prozent mehr Gehalt das Ziel, mindestens aber 450 Euro. Zuletzt hatte Verdi auch schon zu Streiks bei Rewe und vor allem Edeka aufgerufen. Mitte Februar waren knapp 10.000 Beschäftigte von Verdi für einen Tag im Streik, Edeka konnte dennoch alle Filialen öffnen. Nur vereinzelt leere Regale waren die Folgen für die Kunden.

Schon damals hatte Verdi angekündigt, dass bis Ostern noch weitere Streiks folgen würden. Die Tarifrunde im Einzelhandel dauert bereits seit Monaten an, so gab es bereits unmittelbar vor Weihnachten einzelne Warnstreiks.