Frankfurt/Main. Der Dax hat sich nach einer Verlustserie am Donnerstag etwas stabilisiert. Zum Börsenschluss notierte er noch 0,31 Prozent im Minus bei 15.793,80 Punkten, womit er sich klar über seinem Tagestief im frühen Handel behauptete. Seit dem Rekordhoch bei 16.331 Punkten am Freitag war es für den deutschen Leitindex nur noch bergab gegangen - am Mittwoch hatte sich die Abwärtsdynamik angesichts des näher rückenden möglichen US-Zahlungsausfalls noch verschärft. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen schaffte sogar ein Plus von 0,03 Prozent auf 26.786,37 Punkte.

Der Dax hat sich nach einer Verlustserie am Donnerstag etwas stabilisiert. Zum Börsenschluss notierte er noch 0,31 Prozent im Minus bei 15.793,80 Punkten, womit er sich klar über seinem Tagestief im frühen Handel behauptete. Seit dem Rekordhoch bei 16.331 Punkten am Freitag war es für den deutschen Leitindex nur noch bergab gegangen - am Mittwoch hatte sich die Abwärtsdynamik angesichts des näher rückenden möglichen US-Zahlungsausfalls noch verschärft. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen schaffte sogar ein Plus von 0,03 Prozent auf 26.786,37 Punkte.

Die Katerstimmung nach dem jüngsten Ausverkauf halte indes an, kommentierte Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. Denn die Verhandlungen über eine Erhöhung der US-Schuldenobergrenze dürften sich nun bis in die kommende Woche hinziehen. Dazu sei die größte europäische Volkswirtschaft Deutschland im ersten Quartal überraschend in die Rezession gerutscht.

Nach Prognosen des Finanzministeriums droht der US-Regierung der Zahlungsausfall Anfang Juni, wenn keine Einigung erzielt und die Schuldenobergrenze nicht erhöht wird. Der Streit bedroht auch die Kreditwürdigkeit der USA in immer stärkerem Maß. Die US-Ratingagentur Fitch signalisierte bereits eine mögliche Bonitätsabstufung der weltgrößten Volkswirtschaft.

An den europäischen Märkten ging die Kursentwicklung etwas auseinander. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,1 Prozent fester, während es in Paris moderat und in London deutlicher nach unten ging.

Ein ähnlich uneinheitliches Bild zeigten die US-Märkte. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor zum europäischen Handelsende ein halbes Prozent, wogegen der marktbreite S&P 500 im gleichen Maße zulegte. Der technologielastige Nasdaq 100 zog dank der Kursrally von Halbleiterwerten nach einem starken Umsatzausblick von Nvidia sogar um über zwei Prozent an. Nvidia profitiert stark vom Boom bei Künstlicher Intelligenz.

Die Aktien des Chipkonzerns Infineon büßten dennoch als einer der größten Dax-Verlierer 1,9 Prozent ein, womit sie an ihre schwache Vortagsentwicklung anknüpften. Analyst Stacy Rasgon von Bernstein Research lobte die Nvidia-Zahlen, verwies aber auch auf eine etwas trägere Umsatzentwicklung im Geschäft mit der Autoindustrie im Sog der Schwäche Chinas. Möglicherweise nahm das den Aktien des stark auf die Autobranche ausgerichteten Infineon-Konzerns etwas den Wind aus den Segeln.

Im MDax zogen hingegen Aixtron um 1,4 Prozent an, während Siltronic an der Spitze sogar mehr als acht Prozent nach oben sprangen.

Bei Fresenius hielt die anfängliche Kauflaune nicht an, obwohl der Konzern für seine Arznei- und Medizintechniktochter Kabi optimistischer wird - am Ende büßten die Aktien 1,7 Prozent ein.

Auch die konjunktursensiblen Chemietitel gehörten zu den Verlierern. Börsen-Experte Andreas Lipkow sagte, eine Rezession in Deutschland sei nun ausgemachte Sache, was auf die exportlastigen Branchen und die Konsumtitel drücke.

In der erneut schwachen Immobilienbranche rutschten Aroundtown auf ein weiteres Rekordtief. Die Baader Bank hatte die Titel des Immobilienkonzerns von „Buy“ auf „Add“ abgestuft und das Kursziel von 2,50 auf 1,15 Euro eingestampft. Zum Schluss notierten sie noch 2,8 Prozent tiefer.

Für die bereits im frühen Handel sehr schwachen Aktien von Südzucker ging es nach den anschließend veröffentlichten endgültigen Geschäftszahlen und dem Ausblick des Konzerns letztlich um weitere 7,8 Prozent bergab - das bedeutete den letzten Platz im Nebenwerte-Index SDax.

Höhere Ergebnisprognosen hauchten dagegen den Aktien des IT-Dienstleisters Cancom Leben ein. Sie gewannen 1,2 Prozent. Die Anpassung der Prognose resultiert daraus, dass die übernommene KBC voraussichtlich ab Anfang Juni ihren Beitrag zur Konzernbilanz leistet.

Der Euro blieb unter Druck und notierte zuletzt bei 1,0716 US-Dollar auf dem tiefsten Stand seit gut zwei Monaten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0735 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,48 Prozent am Vortag auf 2,51 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,02 Prozent auf 125,29 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,37 Prozent auf 133,27 Zähler.