Erfurt. Die 61 Mitarbeiter der Thüringer Steuerfahndung haben im vergangenen Jahr rund 29 Millionen Euro hinterzogene Steuern ermittelt.

Die Steuerfahndung in Thüringen hat im vergangenen Jahr rund 29 Millionen Euro hinterzogene Steuern ermittelt. Das sind neun Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor, gab das Finanzministerium am Freitag in Erfurt bekannt. Der Betrag überschreite sogar das Niveau vor der Corona-Pandemie um knapp 5 Millionen Euro (2019.) Dabei gab es 2022 wegen immer noch geltender Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie nur 237 Prüfungen, während es 2019 noch 414 waren.

„Für mich ist das ein deutlicher Beweis, dass sich die Arbeit der Steuerfahndung in den vergangenen Jahren gewandelt hat. Viele Betrugsmodelle, bei denen Steuern in größerem Umfang hinterzogen werden, finden mehr und mehr im digitalen Raum statt“, erklärte Finanzministerin Heike Taubert (SPD). Durch den Einsatz moderner Technik und Software hätten die IT-Fahnder mittlerweile erweiterte Prüfungsmöglichkeiten, um auch verstrickte digitale Betrugsmodelle aufzudecken.

1,2 Millionen Euro durch Geldauflagen und Geldbußen eingenommen

Die Steuerfahndung kommt immer dann zum Einsatz, wenn der Verdacht der Steuerhinterziehung vorliegt. In Thüringen sind dafür die beiden Steuerfahndungsstellen in Gera und Gotha mit insgesamt 61 Mitarbeitern zuständig. 2022 wurden 137 Strafverfahren eingeleitet und rund 1,2 Millionen Euro an reinen Geldauflagen und Geldbußen aus Straf- und Ordnungswidrigkeitsverfahren eingenommen. In Zusammenarbeit mit den Gerichten ergingen weitere Urteile über Geldstrafen von knapp 584.000 Euro. Die Ermittlungen führten zu Gefängnisstrafen von insgesamt 48 Jahren und einem Monat.