Der bekannteste Song der White Stripes ist auf dem Album, das die Band in nur zwei Wochen eingespielt hat. Christian Werner über „Elephant“.

Mit „Seven Nation Army“ haben Jack und Meg White alias The White Stripes 2003 ihren Trademark-Song veröffentlicht. Das passenderweise aus sieben Noten bestehende Riff des Songs ist zwanzig Jahre später Teil einer Stadion-Hymne und spielt in der Bekanntheitsliga von Rock-Klassikern wie „Smoke on the Water“.

Das „Da, da-da-da, de, da, da“ kann jeder mitsingen, mitsummen oder – ganz wichtig – mitgrölen. Was vor allem Fußballfans seit Mitte der Nullerjahre regelmäßig tun, erst in Belgien, dann in Italien und vielen anderen Ländern. Inzwischen wird der Song auch bei anderen Sportarten zur musikalischen Untermalung gern genutzt.

"Seven Nation Army" war als Bond-Song gedacht

Jack White wollte den Song, dessen Titel von einem kindlichen Versprecher von „Salvation Army“ (Heilsarmee) stammt, erst aufheben, falls mal das Angebot für die Titelmelodie eines Bond-Films kommen sollte.

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Und: Das das markante Riff stammt nicht von einem Bass. Denn Bassgitarren spielten im Bandkonzept von Meg White (Schlagzeugerin) und Jack White (Gitarre/Piano) – die Gruppe trennte sich 2011 – keine Rolle. Deshalb wurde das Riff auf einer mit Effekten runtergestimmten Akustikgitarre gespielt.

Das Cover des Albums „Elephant“ von The white Stripes.
Das Cover des Albums „Elephant“ von The white Stripes. © Third Man Records/Sony Music

Das dazugehörige Album heißt „Elephant“ und wird zum 20. Jahrestag seiner Erstveröffentlichung remastered in zwei Varianten neu aufgelegt: Über digitale Kanäle wie Streamingportale erscheint eine Deluxe-Version erweitert um 27 Live-Stücke vom 2. Juli 2003 aus dem Aragon Ballroom in Chicago.

Altes Equipment und analoge Aufnahmetechnik

Außerdem erscheint ein limitiertes, farbiges Doppel-Vinyl(ohne Live-Songs) in Red-Smoke-Clear sowie Red- and Black-Smoke.

Nur zwei Wochen brauchen Meg und Jack White, um „Elephant“ einzuspielen – eine übliche Zeit für das Duo. Als Aufnahmeort wählen sie das Toe Rag Studio in London, das mit altem Equipment und analoger Aufnahmetechnik wirbt. Ein Punkt, der den beiden Retro-Sound-Ästheten gefallen haben dürfte. Die für das Album eingesetzte Technik soll nur von vor 1963 stammen.

Cover eines Songs von Dusty-Springfield

Die Songs folgen der üblichen Band-Rezeptur: Blues, Rock, Garage, Folk und Punk – mit einer Mischung aus Rohheit und Perfektion eingespielt und memorablen Melodien versehen. Und doch gilt es vielen immer noch als das beste Album der Band.

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Das liegt nicht nur an „Seven Nation Army“. Das Dusty-Springfield-Cover „I just don’t know what to do with myself“ (geschrieben von Burt Bacharach und Hal David) wird ergreifend reduziert und dekonstruiert. Und „In the cold, cold Night” ist der erste Song, auf dem Meg White die Hauptstimme singt.

Auch das Cover - für die Edition zum 20-Jährigen wurde es wieder einmal angepasst - ist streng im Corporate Design der ersten Bandphase gehalten: Als Farben wurden nur Rot, Weiß und Schwarz verwendet. Die Ästhetik und die Kompromisslosigkeit - ob im Sound oder in der Optik - waren zentrale Elemente dieser Band.

Wir stellen in #langenichtgehört vergessene, verkannte oder einst viel gehörte Alben vor.

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