Gewebte Bauhaus-Philosophie: Ausstellung im Neuen Museum Weimar
Gewebte Bauhaus-Philosophie: Ausstellung im Neuen Museum Weimar
Luise Schendel
| Lesedauer: 2 Minuten
Mit Benita Koch-Otte widmet das Neue Museum Weimar ab dem 20. April einer der bedeutendsten Textilgestalterinnen des 20. Jahrhunderts eine umfangreiche Personalausstellung.
Zwischen originellem Einzelstück und modernem Textildesign: Das Neue Museum Weimar widmet der Bauhaus-Künstlerin Benita Koch-Otte eine Personalausstellung. Foto: Thomas Müller
Foto: zgt
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Weimar. Wenn feine Garne von satten Blau-, Rot- und Gelbtönen durchdrungen werden, wenn ein Stück alltägliches Mobiliar in regem, geometrischem Violettverlauf zum hochklassigen Kunstobjekt avanciert, dann haben vielleicht ihre zarten Hände innovative Designvisionen zum Leben erweckt - Benita Koch-Otte. Im Mittelpunkt der ihr neuerdings gewidmeten, gleichnamigen Personalausstellung des Neuen Museums steht ihre Textilgestaltung und Freie Kunst der Schaffenszeit von 1920 bis 1933 am Bauhaus in Weimar und Dessau sowie der späteren Kreativphase an der Burg Giebichenstein bei Halle. Etwas stiefmütterlich wurde die Künstlerin lange Zeit behandelt, musste hinter Bauhaus-Größen wie Johannes Itten und Wassily Kandinsky zurücktreten. Davon, dass die sehr bescheidene Frau tatsächlich aber eine der bedeutendsten Textilgestalterinnen des 20. Jahrhunderts war, erzählen nun etwa 170 hochkarätige Exponate wie Teppiche, Webproben, Textilentwürfe und Fotografien, die nicht nur die künstlerische Entwicklung Koch-Ottes, sondern auch ihre Arbeitsprozesse und technischen Besonderheiten eindrücklich schildern.