Erfurt. Wegen der Pandemie waren in den vergangenen zwei Jahren deutlich weniger Schüler in den Schulgebäuden als in der Zeit vor Corona. Kaputt gemacht wurde dort dennoch einiges.

An Thüringens Schulen sind die Fälle von Sachbeschädigungen recht stabil. Dass viele Schüler und Schülerinnen in den vergangenen zwei Jahren zumindest zeitweise nicht in den Schulgebäuden waren, habe zu keinen signifikanten Veränderungen beim registrierten Vandalismus geführt, sagte ein Sprecher des Thüringer Bildungsministeriums auf dpa-Anfrage.

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Im Jahr 2019 - dem letzten Jahr vor Beginn der Pandemie - seien 66 Fälle von Sachbeschädigungen als sogenanntes Besonderes Vorkommnis durch das Ministerium erfasst worden. Ein Jahr später seien es dann 56 solcher Fälle gewesen. Im Jahr 2021 seien 61 Fälle aus den Schulen gemeldet worden.

Täter werden nur selten gefasst

Zerstört wird an Schulen nach den Erfahrungen des Ministeriums und der Schulen vieles: Fenster, Türen, aber auch etwa Stühle oder Bänke. Gelegentlich werden auch Wasserschäden mutwillig herbeigeführt, zum Beispiel, indem die Waschbecken in Schultoiletten verstopft und dann die Wasserhähne am Becken aufgedreht werden. "Ein eindeutiger Schwerpunkt der Zerstörungen lässt sich nicht feststellen", sagte der Sprecher.

Gefasst werden die Täter solcher Art von Vandalismus nur selten. In einem Großteil der Meldungen über diese Sachbeschädigungen werde angegeben, dass unbekannt sei, wer sie verschuldet habe, sagte der Sprecher.

Sachschaden ist schwierig zu beziffern

Besondere Vorkommnisse werden von den Schulen ans Ministerium gemeldet. Nach Angaben des Sprechers wird über eine solche Meldung die Beschädigung von Schuleigentum registriert. Zudem wird so auch erfasst, wenn Eigentum von Schülern oder Lehrern beschädigt wird - und zwar auch dann, wenn die Schäden zum Beispiel eine technische oder witterungsbedingte Ursache haben. Wie hoch der Sachschaden in den einzelnen Jahren jeweils war, konnte der Sprecher nicht sagen.

Sofern die Polizei im Nachgang versucht, in Vandalismusfällen Tatverdächtige zu ermitteln, gelingt das in der Regel eher nicht. Aus dem Jahrbuch der Polizeilichen Kriminalstatistik der Landespolizei für 2020 geht hervor, dass die Aufklärungsquote bei Sachbeschädigungen in Schulen seit mehreren Jahren schon zwischen nur etwa 22 und 30 Prozent pendelt.

Ausweislich der Polizeidaten erfassten die Beamten im Vor-Corona-Jahr 2019 insgesamt etwa 290 Sachbeschädigungen an Thüringer Schulen. Im Jahr 2020 wurden dann etwa 250 derartige Delikte erfasst. Die Polizeistatistik für 2021 ist noch nicht veröffentlicht worden.

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