Erfurt. Obwohl die Stiko nur für vorerkrankte Jugendliche eine Impfung empfiehlt, hält das Thüringer Gesundheitsministerium am Angebot für Minderjährige fest. Holter betont, es gebe keine Impfpflicht.

Kinder ab zwölf Jahren sollen sich in Thüringen auch ohne generelle Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gegen das Coronavirus impfen lassen können. Das bekräftigten Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner und Bildungsminister Helmut Holter (beide Linke) am Donnerstag. Zuvor hatte die Stiko entschieden, Kindern nicht generell, sondern nur bei bestimmten Vorerkrankungen eine Corona-Impfung zu empfehlen.

Nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und der Risikoakzeptanz von Kindern, Jugendlichen oder ihren Eltern sei eine Impfung aber auch bei gesunden jungen Leuten möglich, heißt es im jüngsten Bulletin des Robert Koch-Instituts, das am Donnerstag erschien.

Momentane Datenlage sei noch nicht ausreichend

Werner sagte, dass es nachvollziehbar sei, dass die Stiko vorsichtig agiere. "Das heißt aber nicht, dass Kinder und Jugendliche generell keine Corona-Schutzimpfung erhalten sollten. Die Entscheidung bedeutet vielmehr, dass die momentane Datenlage noch nicht ausreichend ist, um die Impfung standardmäßig allen Kindern und Jugendlichen zu empfehlen", sagte Werner.

Die Landesregierung halte daran fest, allen Kindern und Jugendlichen im Sommer ein Impfangebot zu machen. Dafür werde es Ende Juni in den Impfstellen ein "Familienimpfwochenende" speziell für impfwillige Kinder, Jugendliche und ihre Eltern reserviert, bei dem auch Kinder- und Jugendärzte dabei sein werden.

Bildungsminister Holter erklärte, die Stiko-Empfehlung sollte nicht so interpretiert werden, dass alle Kinder ohne Vorerkrankungen keine Impfung erhalten sollten. „Die Impfung ist freiwillig“, stellte er noch einmal klar. Sie werde keine Voraussetzung für die Teilnahme am Präsenzunterricht sein. Aber sie verhelfe zu einem sicheren Unterricht und sicherem Alltag.

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