Erfurt. In Thüringen gibt es immer mehr übergewichtige Kinder und Jugendliche. Die Pandemie und ihre Folgen haben „ein dickes Problem noch verstärkt“, sagt die Landesgeschäftsführerin der Barmer.

Die Zahl der krankhaftübergewichtigen Kinder in Thüringen ist innerhalb von zehn Jahren um mehr als 30 Prozent gestiegen. Laut einem Bericht der Krankenkasse Barmer erhielten 2011 rund 8500 Kinder bis 14 Jahre die Diagnose Adipositas.

Im Jahr 2021 seien es bereits rund 11.300 gewesen. Für diese Angaben hat die Barmer ihre Versichertendaten auf alle Kinder in Thüringen hochgerechnet.

Anteil an Kindern mit Adipositas wächst kontinuierlich

Der Anteil an Jungen und Mädchen mit Adipositas sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen, teilte die Landesgeschäftsführerin der Barmer, Birgit Dziuk, am Dienstag mit. „Im Verlauf der Corona-Pandemie hat sich diese Entwicklung noch beschleunigt.“

Zwischen 2019 und 2021 seien etwa 1200 neue Adipositas-Diagnosen hinzugekommen, was einem Zuwachs von fast zwölf Prozent entspreche. „Die Pandemie mit ihren Einschränkungen im Sportbereich, digitalem Unterricht und dem Wegfall von Sportunterricht hat im wahrsten Sinne des Wortes ein dickes Problem noch verstärkt“, sagte Dziuk.

Den Angaben der Krankenkasse zufolge liegt der Anteil übergewichtiger Kinder bis 14 Jahre in Thüringen mit 4,2 Prozent höher als in vielen anderen Bundesländern. Der Bundesdurchschnitt liege bei 3,6 Prozent, in Bayern sei der Anteil adipöser Kinder mit 2,8 Prozent am geringsten.

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