Berlin. In Zeiten steigender Heizkosten wird eine warme Wohnung zum Luxusgut. Welche Heizsysteme sind für Mehrfamilienhäuser geeignet?

Eine warme Wohnung wird in Zeiten der Energiekrise zunehmend zum Luxusgut, weil die Kosten für das Heizen mit Gas und Öl steigen. Mehrfamilienhäuser, die mehrere Parteien mit Wärme versorgen müssen, sollten sich jetzt Gedanken machen, wie sie hohe Heizkosten vermeiden können. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, unabhängig vom öffentlichen Versorger zu heizen. Welches Heizsystem für ein Mehrfamilienhaus am besten geeignet ist, erfahren Sie hier.

Heizungsvergleich für Mehrfamilienhäuser: Kosten und Effizienz im Fokus

Der wesentliche Unterschied zwischen Ein- und Mehrfamilienhäusern liegt in der Dimensionierung der Heizungsanlage und der Wärmeverteilung. Ein Mehrfamilienhaus ist um ein Vielfaches größer und die Entfernungen zu den einzelnen Abnahmestellen sind wesentlich größer. Das heißt; Jje größer das Mehrfamilienhaus, desto leistungsfähiger muss die Heizungsanlage sein, desto mehr Material wird benötigt und desto höher sind die Investitionskosten.

In Mehrfamilienhäusern wird in der Regel eine Zentralheizung eingesetzt. Aber auch Gasetagenheizungen sind noch im Einsatz. Der Vorteil von Gasetagenheizungen liegt darin, dass die Mieter die Heizkosten selbst kontrollieren können. Der Nachteil: Man ist an einen fossilen Brennstoff gebunden.

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Pellets versus Heizöl: Was kosten die verschiedenen Heizsysteme?

Die Heizkosten variieren je nach Heizsystem und Größe des Gebäudes. Generell verursachen Nachtspeicherheizungen wie Gas- und Ölheizungen langfristig hohe Kosten. Regenerative Heizsysteme wie Wärmepumpen und Pelletheizungen sind in der Anschaffung teurer, aber mittel- bis langfristig wirtschaftlicher und umweltfreundlicher. Die Tabelle zeigt eine mögliche Kostenaufstellung der Heizsysteme in einem Mehrfamilienhaus mit 12 Wohneinheiten. Die Daten stammen von Heizsparer.de.

Heizung AnschaffungskostenInstallationskostenGesamtinvestition
Gas-Brennwert19.000 €3.500 €22.500 €
mit Solarthermie31.000 €5.000 €36.000 €
Wärmepumpe31.800 € 31.800 €
Blockheizkraftwerk (Gas)36.600 € 36.600 €
Brennstoffzelle (Gas)34.900 €5.000 €39.900 €
Holzpellet25.400 €3.500 €28.900 €
Fernwärme13.000 €1.000 €14.000 €

Regenerative Energiequelle: Pelletheizung im Mehrfamilienhaus

Zentralheizungen können mit den unterschiedlichsten Brennstoffen betrieben werden. Während Öl für Mehrfamilienhäuser schon lange nicht mehr in Frage kommt, werden bevorzugt Gasheizungen installiert. Zunehmend kommen aber auch regenerative Energieträger zum Einsatz. So eignet sich die Zentralheizung beispielsweise hervorragend für den Betrieb mit Festbrennstoffkesseln für Holz.

Pelletheizungen nutzten ungenutzte Resthölzer aus der Holzindustrie als Brennstoff, um Wärme für das Haus oder Wasser zu erzeugen. Die gepressten Holzreste werden zu kleinen Stäbchen geformt und in speziellen Pelletkesseln verbrannt. Es gibt zwei Arten von Systemen: Pelletöfen für einen Raum und wasserführende Pelletöfen für Heizkreisläufe oder Brauchwasser. Die Rauchgase werden durch einen Filter gereinigt und als Heizwärme genutzt.

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Heizung: Vorteile der Pelletheizung für Mehrfamilienhäuser

Im Gegensatz zu Wärmepumpen-Modellen ist die Pelletheizung weniger auf niedrige Systemtemperaturen angewiesen und liefert hohe Temperaturen ohne nennenswerte Verluste. Damit eignet sich dieses System besonders für den Einsatz in unsanierten Altbauten und Mehrfamilienhäusern mit hohem Verbrauch. Durch die Verwendung von Abfallprodukten aus Sägewerken und der Holzindustrie ist die Heizung auch eine nachhaltige Lösung und gilt als sehr CO2-arm. Pellets gehören außerdem zu den günstigsten Brennstoffen auf dem Markt.

Heizen ein Top-Thema für Verbraucher: Nachteile einer Pelletheizung für Mehrfamilienhäuser

Im Vergleich zu anderen Heizsystemen wie Gas- oder Ölheizungen kann die Anschaffung einer Pelletheizung sehr teurer ausfallen. Die Anlagen können bis zu 15.000 Euro kosten. Außerdem muss ein Pelletlager für die Brennstofflagerung vorhanden sein. Kleinere Pelletöfen, die nur einen Raum beheizen, müssen von Hand befüllt werden und haben eine geringere Leistung. Eine Förderschnecke bei größeren Modellen verbraucht wiederum Strom. Schließlich entsteht bei der Verbrennung von Pellets auch Feinstaub. Da Emissionen entstehen, muss ein Kamin oder Schornstein vorhanden sein, der an die Pelletheizung angeschlossen wird.