Erfurt. Die Linke kritisiert SPD-Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Der will nämlich im kommenden Jahr keinen eigenständigen Stand auf der Tourismusbörse.

Der Entschluss Thüringens, sich auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) im kommenden Jahr nicht mit einem eigenen Stand zu präsentieren, stößt beim größten Koalitionspartner des rot-rot-grünen Minderheitsbündnisses auf Unverständnis. „Diese Entscheidung durch den Aufsichtsrat der Thüringer Tourismus Gesellschaft und des Wirtschaftsministeriums kann ich vor dem Hintergrund eines geplanten Neustarts im Thüringer Tourismus nicht nachvollziehen“, kritisiert der Linke-Abgeordnete Knut Korschewsky. Aus seiner Sicht ist dieses Vorgehen nicht zuletzt wegen des Einbruchs bei Gästeübernachtungen mit über 52,3 Prozent und weiteren negativen Entwicklungen nicht nachvollziehbar. Thüringen müsse die Chance nutzen, um sich als grünes Sport- und Reiseland weiter zu vermarkten. Korschewsky fordert TTG und Wirtschaftsministerium auf, „die Entscheidung zu überdenken und sich für den Thüringer Tourismus nachhaltig einzusetzen sowie den Abstimmungsprozess transparent zu gestalten“.

„Rot-Rot-Grün versteht Thüringen“

Thüringen müsse auf der ITB im kommenden Jahr die Chance nutzen, um sich als grünes Sport- und Reiseland weiter zu vermarkten, fordert der Linke-Abgeordnete Knut Korschewsky.
Thüringen müsse auf der ITB im kommenden Jahr die Chance nutzen, um sich als grünes Sport- und Reiseland weiter zu vermarkten, fordert der Linke-Abgeordnete Knut Korschewsky. © Sascha Fromm | Sascha Fromm

„Die rot-rot-grüne Landesregierung versteckt Thüringen, statt es ins Schaufenster der größten Tourismusmesse der Welt zu stellen. Das Wirtschaftsministerium versteht es nicht, für unser Land zu werben“, meint der CDU-Parlamentarier Andreas Bühl.

Ein Sprecher von Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) betonte: „Thüringen wird auch 2022 einen starken Auftritt haben, allerdings unter einem neuen Dach. Das verspricht hohe Aufmerksamkeit. Angesichts neuer Informationswege in der Tourismusbranche, aber auch vor dem Hintergrund der Pandemie-Jahre 2020 und 2021 werden wir uns auf ein schlagkräftiges und zielgruppengenaues Kernangebot konzentrieren.“

Damit könne man besser auf die noch immer nicht ganz klare Perspektive für die ITB im kommenden Frühjahr im Blick reagieren. Thüringen folge damit dem Beispiel anderer Bundesländer wie Schleswig-Holstein, Hamburg oder Baden-Württemberg. Dieses Vorgehen erscheine sinnvoll, da Thüringen im letzten Jahr aufgrund der ITB-Absage auf Kosten von rund einer halben Million Euro sitzengeblieben war.

Weitere Nachrichten zum Thema: