Berlin. Der Mann, der in Duisburg fünf Leute mit dem Messer angriff, hatte sich mit Sprengstoff befasst. Ein schrecklicher Verdacht kommt auf.

Hat die Polizei in Duisburg einen Bombenanschlag verhindert? Das lassen Dokumente vermuten, die Fahnder beim Syrer Maan D. fanden. Laut "Spiegel" stießen die Einsatzkräfte auf einen Zettel, auf dem er die Zusammensetzung von Sprengstoff und Giftgas aufgeschrieben hatte.

Derzeit unklar ist, ob er einen Anschlag schon vorbereitet hatte. Fakt ist, dass der 26-jährige Mann im April fünf Menschen mit einem Messer angriff und in der Nacht zu Ostersonntag einen 35-Jährigen getötet hat. Lesen Sie dazu: Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen in Duisburg

Terrorverdacht: Fahnder stießen auf viele Hinweise

Vor etwa zwei Wochen wurde er festgenommen. In seiner rund 35 Quadratmeter großen Wohnung fand man sowohl die verdächtigen Notizen als auch weitere Zettel mit handschriftlich notierten Abschnitten aus dem Koran, die sich gegen Ungläubige richten. Auf einem Papier soll ein Satz eingerahmt gewesen sein, der von Salafisten nicht zuletzt als Aufforderung zur Lossagung von Ungläubigen verstanden wird. Für eine Nähe zum islamistischen Terrorismus sprechen weitere Hinweise:

  • Arabische Schriftzeichen auf einer Tafel, die jenen der Terrormiliz "Islamischer Staat" ähneln.
  • Bilder aus seinem Handy, die auf eine militant-islamistische Gesinnung schließen lassen.
  • Kennverhältnisse zu Personen, etwa via Facebook, die ebenfalls in der Szene verkehren.

Laut "Spiegel" schweigt der Mann zu den Vorwürfen. Wenige Tage nach dem Mord hatte der Syrer vier Männern in der Umkleidekabine eines Fitnessstudios teils lebensgefährliche Verletzungen zugefügt. Lesen Sie: Attacke in Fitnessstudio: Polizei sieht islamistisches Motiv

Maan D.: Radikalisierung in Deutschland?

Zu seiner Radikalisierung heißt es, in Handychats mit Bekannten habe D. geschrieben, dass er mit seiner Situation unzufrieden sei. Der Mann kam 2016 nach Deutschland und stellte einen Asylantrag. Gegenüber den Behörden gab er damals an, dass man ihn in Syrien in die Armee habe einziehen wollen. Nach diversen Minijobs hatte er im April 2022 Anstellung bei einer Zeitarbeitsfirma gefunden. (fmg)