Berlin. Xi Jinping würde Bürgergeld bekommen, Putin toppt alle: Was Politiker verdienen, wer sich arm rechnet und wer Rechenschaft ablegt.

Top-Politiker verdienen oft überraschend wenig. Kein Vergleich mit Promis aus Showbiz und Sport oder Wirtschaftsbossen. Arm dran sind sie dennoch nicht. Manche rechnen sich nur gern arm – vermutlich aus Imagegründen. Was in den politischen Chefetagen gezahlt wird.

Xi Jinping: Formales Einkommen und "informelles" Vermögen

Xi Jinping ist ohne Zweifel reich. Erst einmal verfügt Chinas Präsident über viel Macht: Einer der einflussreichsten Menschen auf der Welt; und vermutlich wird sich daran bis an sein Lebensende nichts ändern.

In Deutschland käme er als Bürgergeld-Empfänger in Betracht. Denn formal bekommt er ein Durchschnittsgehalt, etwa 21.000 Euro im Jahr. Informell wird sein Vermögen auf 1,2 Milliarden Euro geschätzt.

Ähnlich verhält es sich bei Kremlchef Wladimir Putin. Er verdient offiziell rund 850.000 Rubel im Monat. Das sind umgerechnet 8.500 Euro. Ein Tiefstapler.

Russischen Investigativjournalisten schätzen sein Vermögen auf 40 Milliarden US-Dollar, einschließlich Beteiligungen an Energiefirmen wie Gazprom. Für den Bankier Sergej Pugatschow ist Putin der reichste Mann der Welt, "solange er an der Macht ist". Lesen Sie dazu: Wladimir Putins Reichtum – So hoch dürfte sein Vermögen sein

Gehalt von Ursula von der Leyen: 1.000 Euro – Pro Tag

Vergleichsweise bescheiden nahm sich 2022 das Jahresgehalt des US-Präsidenten aus. Der Kongress setzte eine Höhe von jährlich 400.000 Dollar fest. Seit 25 Jahren legt Joe Biden sein Gehalt offen. Seine Frau und er haben vergangenes Jahr fast 580.000 Dollar verdient und etwa 170.000 Dollar an Steuern gezahlt.

Bei EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sollten beim nächsten Besuch in Washington keine Minderwertigkeitskomplexe aufkommen, jedenfalls finanziell. Sie hat zuletzt die 30.000 Euro-Grenze durchbrochen. Ihr Grundgehalt stieg auf 31.250 Euro im Monat. Anders gesagt: 1.000 Euro am Tag.

EU-Kommissions-Präsident Ursula von der Leyen hatlängst die 30.000 Gehaltsgrenze durchbrochen.
EU-Kommissions-Präsident Ursula von der Leyen hatlängst die 30.000 Gehaltsgrenze durchbrochen. © Philipp von Ditfurth/dpa

Gehalt des Bundeskanzlers: Als sein eigener Angestellter stünde Scholz besser da

Das ist doppelt so viel wie der französische Präsident Emmanuel Macron kassiert, dem 181.680 Euro im Jahr zustehen (geschätztes Vermögen: 500.000 Euro) und drei Mal so viel wie bei der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Deren Jahressalär wird mit 114.000 Euro brutto taxiert.

Unter den EU-Regierungschefs schießt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Vogel ab. Er kommt auf über 360.000 Euro im Jahr. Der Sozialdemokrat profitiert davon, dass er zum Amtsgehalt noch die um 50 Prozent gekürzte Abgeordnetenentschädigung enthält.

Wenn er nur aufs Geld schaut, ist seine Kanzlerschaft nicht der allerbeste Deal. Spätestens nach vier Jahren muss er um seinen Job bangen; man nennt es Wahlkampf. Als Angestellter seiner eigenen Regierung stünde er sicher und besser da: Als Chef der Bundesdruckerei würde Scholz doppelt so viel verdienen. (fmg) Lesen Sie dazu: Ausnahmefall Habeck – So viel verdienen deutsche Politiker