Berlin. Lang hat die deutsche Politik die Bundeswehr vernachlässigt. Nun zeigen sich die Fehler deutlich – nochmal dürfen sie nicht passieren.

Wer in mehreren Tausend Meter Höhe über der Ostsee nur ein paar Tragflächen-Längen von einem russischen Kampfjet entfernt fliegt, der merkt: Was die Bundeswehr auf Aufklärungsmissionen für das Nato-Bündnis leistet, ist kein einfacher Job. Im Gegenteil: Die Arbeit der Soldatinnen und Soldaten ist riskant. Bei aller Professionalität bleibt immer eine Gefahr. Gerade jetzt. In Zeiten des Krieges in der Ukraine ist auch die Ostsee zu einer Konfliktzone zwischen dem Westen und Russland geworden.

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Viele Soldaten der Bundeswehr sind motiviert, bereit zu riskieren. Doch über Jahre wurde der Truppe Vertrauen – und Kampfstärke – durch die Politik entzogen. Kasernen wurden geschlossen, Bataillone zusammengelegt, Kriegsgerät nicht nachbestellt. All das rächt sich jetzt. Fehler passierten in der Vergangenheit. In Friedenszeiten. Viel schlimmer aber ist: Fehler werden von der Politik noch immer begangen, auch jetzt, da klar ist, dass der Krieg wieder Teil dieser Zeit ist. Und es bleiben wird.

Der Job bei der Bundeswehr hat Sinn – trotz aller Risiken

Christian Unger, Politik-Korrespondent
Christian Unger, Politik-Korrespondent © Reto Klar | Reto Klar

Noch immer hakt es bei der Beschaffung von Waffen und Munition, noch immer schließt die Bundesregierung keine langfristigen Rahmenverträge mit Rüstungskonzernen ab.

Bei anderen Problemen kann die Politik nicht helfen: Der Truppe fehlt Nachwuchs. Tausende Stellen sind unbesetzt. Und zugleich muss der Arbeitgeber Bundeswehr noch offener gegenüber Menschen werden, die nicht dem Klischee des männlichen, jungen Deutschen entsprechen. Die Truppe muss auch Familie stärker mitdenken.

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Denn die Aufgabe, die sie erfüllt, ist attraktiv. Soldaten sorgen für Sicherheit, die Bundeswehr ist zudem Arm eines demokratischen Parlaments. Ein Job, der Sinn hat. Trotz aller Risiken.