Berlin. Ein islamistischer Anschlag wurde möglicherweise verhindert. Doch eine Gefahr des islamistischen Extremismus ist kaum kontrollierbar.

Noch sind viele Fragen hinter den Plänen der beiden syrischen Brüder nicht beantwortet. Etwa, wie konkret die mutmaßlichen Anschlagsplanungen bereits waren. Bisher ist auch nicht bekannt, woher der entscheidende Hinweis auf die beiden Terrorverdächtigen stammt. Ob die mutmaßlichen Islamisten einem ausländischen Geheimdienst auffielen oder die deutschen Sicherheitsbehörden sie im Visier hatten: Die gute Nachricht ist, dass ein möglicherweise geplanter Selbstmordanschlag mit einem Sprengstoffgürtel nicht stattgefunden hat.

Jan Dörner, Politikredakteur.
Jan Dörner, Politikredakteur. © Privat | Privat

Die Bedrohungen unserer Sicherheit schienen zuletzt aus anderen Richtungen zu kommen. Die russische Destabilisierung westlicher Demokratien oder Chinas Streben nach politischer und wirtschaftlicher Allmacht galten als Gefahren von außen. Die diffuse Szene gewaltbereiter Reichsbürger nannten Experten als Grund zur Sorge im Innern. Nun rückt die Gefahr des Islamismus erneut in den Fokus der Aufmerksamkeit – und damit die Schwierigkeiten der Gegenwehr.

Lesen Sie auch: Syrer wegen Anschlagsplänen in Hamburg festgenommen

Islamistischer Extremismus lässt sich schwer kontrollieren - besonders, wenn der Hass im Verborgenen wächst

In dem aktuellen Fall waren die Ermittler wie so oft in den letzten Jahren auf der Hut, haben frühzeitig reagiert und damit womöglich Menschenleben gerettet. Der von Gruppen wie dem IS inspirierte islamistische Extremismus ist jedoch schwer zu kontrollieren. Die große Mehrheit der zu uns kommenden Syrer flieht vor dem Krieg und sucht Zuflucht. Einige wenige tragen die Saat des Islamismus in sich, andere werden über das Internet angestachelt.

Dieser im Verborgenen wachsende Hass ist besonders gefährlich, wenn er zu Attacken etwa mit Messern führt, deren Vorbereitung keine Spuren hinterlässt. Dagegen fehlt den Sicherheitsbehörden weiterhin ein wirksames Mittel.

Lesen Sie auch: Hamburg und Duisburg: Ermittler gehen gegen Islamisten vor