Berlin. . Sie war gewarnt und ging dennoch zu einem Festakt der russischen Botschaft. Nun hat NRW die Lobbyistin So-yeon Schröder-Kim gefeuert.

Sie haben es getan. Schon wieder alle gegen sich aufgebracht. Diese Schröders. Für die 55-jährige Ehefrau von Altkanzler Gerhard Schröder hat es ein Nachspiel, dass beide zum Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland zu einem Empfang der russischen Botschaft in Berlin gegangen sind – ganz so, als gäbe es keinen Ukraine-Krieg.

Wie das NRW-Wirtschaftsministerium dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärte, hat sich die landeseigene Gesellschaft NRW.Global Business von So-yeon Schröder-Kim getrennt: „Frau Schröder-Kim ist mit sofortiger Wirkung freigestellt, und das Dienstverhältnis wird nun durch NRW.GlobalBusiness fristlos beendet“. Lesen Sie auch: So-yeon Schröder-Kim: Das ist die Frau an Schröders Seite

Russland-Empfang: Viele Politiker hatten Feierlichkeiten in Berlin boykottiert

Als Lobbyistin gilt sie damit offenbar als nicht tragbar. Sie soll Nordrhein-Westfalen nicht länger in ihrer südkoreanischen Heimat repräsentieren. „Es gab mehrere Hinweise durch die NRW.Global Business gegenüber Frau Schröder-Kim, dass Repräsentantinnen und Repräsentanten sich in der Öffentlichkeit bei politisch sensiblen Themen, insbesondere bezüglich des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, nicht äußern sollten“, sagte die Sprecherin der Zeitung.

Eine Beendigung des Dienstverhältnisses sie juristisch geprüft worden. „Diese Prüfung ist jetzt abgeschlossen.“ Seit Tagen reißt die Kritik am Auftritt des Paares nicht ab. Zu dem Empfang der russischen Vertretung waren nach Angaben der Botschaft unter anderem Vertreter von GUS-Mitgliedsstaaten und „freundlicher Länder“ Asiens und Afrikas sowie Veteranen, Vertreter der Russisch-Orthodoxen Kirche und der deutschen Öffentlichkeit gekommen. Viele deutsche Politiker hatten aus Protest gegen den Krieg die Feierlichkeiten boykottiert. Es ist allerdings ein offenes Geheimnis, dass der langjährige SPD-Politiker ein Freund von Kremlchef Wladimir Putin ist. (fmg) Auch interessant: Gerhard Schröder: Das verbindet den Altkanzler mit Putin

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