Eisenach. Turnraum im St.-Georg-Klinikum Eisenach wird für andere Zwecke gebraucht. Viele Senioren sind verunsichert.
„Die Physiotherapie im Klinikum wird zum Monatsende geschlossen und wir wissen nicht, wie es weiter geht. Wo sollen wir dann nur hin?“ ärgert sich die Eisenacherin Martina Wollny, die auch für viele weitere Senioren spricht, die auf regelmäßige physiotherapeutische Behandlungen angewiesen sind.
Die Schließung eines Teilbereichs der Physiotherapie bestätigt der Geschäftsführer des St.-Georg-Klinikums, Thomas Breidenbach. Die letzten Termine wurden für Ende Mai vergeben. Die Räume werden benötigt, weil einerseits das Klinikum in baulicher Hinsicht und andererseits die medizinische Versorgung deutschlandweit vor einem großen Wandel stehen.
Strukturvorgaben, so der Geschäftsführer, müssten umgesetzt werden. Das Ziel sei dabei aber, das Niveau der stationären Versorgung für die Patienten weiterhin sicherzustellen. „Es gibt eine Vielzahl physiotherapeutischer Praxen in Eisenach, da wird es keine Mangelversorgung geben“, rechtfertigt Thomas Breidenbach das vorübergehende Aussetzen dieses ambulanten Angebots des Klinikums.
Suche nach Alternativen läuft
Der Turnraum der Physiotherapie werde für ein großes Bildgebungsgerät der interventionellen Radiologie im Bereich von Kardiologie und Onkologie benötigt. „Das Gerät kostet 1,5 Millionen und dafür brauchen wir eine Raumlänge von zehn Metern“, erklärt der Geschäftsführer.
Derzeit laufen intensive Gespräche, den ambulanten Bereich der Klinik-Physiotherapie auszulagern. Thomas Breidenbach denkt unter anderem an Räumlichkeiten in der Schillerstraße oder im Sozial-Trakt-Neubau zwischen Freibad „aquaplex“ und Kunstrasen-Fußballplatz in der Katzenaue.
Eventuell könne diese Abteilung in drei, vier Jahren zurückkehren, weil das Haus A nach Totalabriss durch einen größeren Neubau ersetzt werde. „Dann wäre genügend Platz“, sagt Thomas Breidenbach über das Projekt mit 60 Millionen Euro Förderung.