Eisenberg. Ein neuer Verein mit Sitz in Gera leitet nun die Tafel, auf die viele Menschen im Saale-Holzland angewiesen sind. Trotz vieler Probleme bleibt die Tafel für die Bedürftigen vor Ort.

Nachdem der Trägerverein „Thalisa“, unter dem auch die Eisenberger Tafel agiert hat, letztes Jahr im Sommer Insolvenz anmeldete, kamen viele Probleme zusammen. Eine der Fragen, die sich die Mitarbeiter der Eisenberger Tafel stellten, war, wie sie ihr Hilfsangebot weiter fortführen sollen und vor allem wo.

Die Eisenberger Wohnungsgesellschaft sprang der Tafel zur Seite, löste das Gebäude und das dazugehörige Grundstück aus dem Insolvenzverfahren heraus und verhinderte damit, dass die Tafel im Falle eines anderen neuen Eigentümers die Kisten packen muss. Der neu gegründete Verein „Sozial aktiv“, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Hilfe für sozial benachteiligte Mitbürger in Gera, Altenburg, Eisenberg, Artern, Greiz und Schmölln anzubieten, führt die Eisenberger Tafel nun weiter und ist Mieter in dem neu erworbenen Gebäude der EWG. Der Mietvertrag beginnt im April, jedoch durfte die Tafel ihre Arbeit in dem Gebäude bereits zuvor weiterführen.

Unterstützung aus dem Saale-Holzland ließ nicht nach

„Ich bin sehr froh, dass es so gelaufen ist und für die Eisenberger Tafel eine gute Lösung gefunden wurde“, sagte Bürgermeister Kieslich. Der neue Verein „Sozial Aktiv“ wurde im Juli 2023 gegründet und nahm im September des gleichen Jahres die Arbeit auf. „Wir haben von null angefangen. Ich bin sehr glücklich darüber, dass die Spendenbereitschaft der Menschen so gut war“, sagt Marion Beyer, Vorsitzende des neuen Vereins.

Sie ist erleichtert, dass die Eisenberger Tafel trotz der schwierigen Lage bestehen bleibt. Ein weiteres wichtiges Thema sei für die Tafel die Mobilität. Um die übrig gebliebenen Lebensmittel bei den Geschäften abzuholen, braucht es geeignete Fahrzeuge. Auch hier griff die EWG der Tafel unter die Arme und stellte ein neues Fahrzeug zur Verfügung, welches die Tafelmitarbeiter nutzen können.

Über 400 Familien im Saale-Holzland brauchen die Tafel

Die Eisenberger Tafel, die einmal pro Woche auch in Hermsdorf Lebensmittel an Bedürftige ausgibt, versorgt über 400 Bedarfsgemeinschaften. Zu einer Bedarfsgemeinschaft gehören zum Beispiel mehrere Mitglieder einer Familie. „Die logistische Leistung ist nicht ohne, damit wir alle versorgt bekommen“, sagt Beyer. Insgesamt habe die Eisenberger Tafel viel Glück gehabt.

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Auch funktioniere die Zusammenarbeit mit dem Jobcenter gut und die Sponsoren seien trotz der Insolvenz des vorigen Vereins der Tafel treu geblieben. Ab Anfang April beginnt auf dem Gelände auch wieder die Gartensaison. Drei 1-Euro-Jobber werden sich dann um Gemüse und Blumen kümmern. Das geerntete Gemüse soll dann ebenso der Tafel zugute kommen. Zusätzlich zu Essen und Kleidung bietet der Verein „Sozial Aktiv“ auch eine Sozialberatung an.