Anspielung auf Verdrängen und Destruktivität

Zum Biennale-Projekt lädt das Musikgymnasium Belvedere in den Großen Saal.

Zum Biennale-Projekt lädt das Musikgymnasium Belvedere in den Großen Saal.

Foto: Gerold Herzog

Weimar.  Belvederes Musikgymnasiasten spielen am 24. Mai zur Liszt-Biennale in Weimar gegen eine düstere Zukunft an.

Zur diesjährigen Liszt-Biennale haben sich Schülerinnen und Schüler des Musikgymnasiums Schloss Belvedere entschlossen, ein Projekt zu verwirklichen, das über die rein musikalischen Aspekte von „Versenkung und Ekstase“, so lautet das Biennale-Motto, hinausgeht. Beunruhigt und irritiert über den Zustand der Welt loten sie die Begriffe neu aus: Kann Versenkung nicht auch Abkehr von der Realität bedeuten – also Verdrängung? Und kann Ekstase nicht auch Lust am Untergang sein? Diese jungen Menschen wollen nicht nur heute Liszt spielen, sondern auch noch in 40 oder 50 Jahren.

Also nehmen sie ihr Publikum am Mittwoch, 24. Mai, um 18 Uhr im Großen Saal des Musikgymnasiums mit auf eine Reise, die mit Liszt beginnt, in den „Tunnel“ von Friedrich Dürrenmatt rast und in einer Zukunft enden könnte, die es zu verhindern gilt. In ihr Spiel integrieren die zwölf Schülerinnen und Schüler, die zwischen 14 und 18 Jahre alt sind, unter anderem den „Mephisto-Walzer“ Nr. 1 von Franz Liszt sowie Bearbeitungen und Improvisationen. Als Regisseur konnte Bernd Lange gewonnen werden, die musikalische Leitung hat Claudia Buder inne. Der Eintritt ist frei, um Spenden zugunsten des Vereins „German Doctors“ wird gebeten.