Tresenwald. Für ihre erste Partie der Meisterschaftsrunde in der Oberliga brachen die Damen des SSC Jena gegen Sachsen auf, wo der Tresenwalder HC auf sie wartete. Über eine holprige Anreise, vermisste Schiedsrichter und eine Jenaerin, die eine 35-Kilometer-Wanderung problemlos verkraftete...

Es sei eine fordernde Partie gewesen. Ein regelrechter Kampf. Doch damit nicht genug...

Als Ida Bolze die erste Begegnung der Meisterschaftsrunde in der Hockey-Oberliga noch einmal rekapitulierte, kam die Kapitänin des SSC Jena zuerst auf die Geschehnisse vor dem Anpfiff zu sprechen: Zuerst steckte einer der beiden Kleinbusse während der sonntäglichen Fahrt gen Tresenwald auf der A9 im Stau fest. „Es war eine knappe Angelegenheit, aber wir standen rechtzeitig auf dem Platz. Ein idealer Auftakt war es jedoch nicht“, sagte Ida Bolze, die mit ihrem nächsten Atemzug auf das Schiedsrichtergespann verwies: Das hatte kurzfristig absagt. Daher habe man auf zwei Spieler aus den Reihen der Herrenmannschaft des Tresenwalder HC zurückgreifen müssen – doch diese standen noch in der Fremde in der Pflicht.

Wer weiß – womöglich sei das vorangegangene Chaos ein Vorbote für den späteren Hockey-Kampf gewesen, sinnierte die Kapitänin.

Besagter Kampf begann schließlich mit zehnminütiger Verspätung, und insbesondere während des ersten Viertels übten die Gastgeberinnen sehr viel Druck aus. „Wir sind kaum aus der eigenen Hälfte herausgekommen“, resümierte Ida Bolze. Doch im Laufe des zweiten Viertels und vor allem nach der Pause sei es ihrem Team vermehrt gelungen, das eigene Spiel aufzuziehen – und letztendlich waren es die SSC-Damen, die während der ersten 30 Minuten jubeln durften, da sich Pia Hofmann erfolgreich durchsetzen konnte.

Nach der Pause sei es eine Partie auf Augenhöhe gewesen, doch aufgrund einer Unstimmigkeit in der SSC-Verteidigung glichen die Hockeyspielerinnen aus Sachsen aus. Dass die Jenaerinnen ihre Heimreise dennoch mit drei Punkten im Haben antreten konnten, war indes der Verdienst von Leonie Blattmann: Kurz vor Ultimo wusste sie einen Nachschuss nach einer Ecke zu nutzen.

Ach ja, der Umstand, dass Pia Hofmann am Tag zuvor an der 35-Kilometer-Wanderung „Rund um Jena“ teilgenommen hatte, schien sich nicht negativ auf ihr Leistungsvermögen ausgewirkt zu haben. „35 Kilometer – die schafft Pia doch mit links. Natürlich kann sie da am nächsten Tag noch spielen“, sagte Ida Bolze und lachte.