Siebleben. Nach viereinhalb Jahren möchte der 43-Jährige eine Auszeit nehmen. Die Nachfolge ist geklärt, ein Trio übernimmt ab Sommer.

Die Last, welche Kendy Burckhardt über lange Zeit auf den Schultern hing, sei mit einem Male kleiner geworden. „Seit alles raus ist, bin ich auch bedeutend ruhiger geworden“, sagt der 43-jährige Trainer des Fußball-Landesklässlers SV Siebleben vor dem Heimspiel am Samstag gegen Ohratal (15 Uhr).

Nach viereinhalb Jahren nimmt sich der frühere Torwart eine Auszeit, um die Batterien aufzuladen, ein Stück weit weg vom Alltagsgeschäft Fußball zu kommen und sich seinem zweiten Hobby, dem Fitness- und Kampfsport zu widmen. „Die ganze Zeit ohne Co-Trainer hat ganz schön geschlaucht. Dabei war es so schon schwer genug mit Corona und den Saisonabbrüchen. Das hat nicht nur Kraft gekostet, sondern die Motivation hat gelitten. Der Ofen war ein kleines bisschen aus“, gibt Burckhardt zu.

Nie wirklich im Abstiegskampf

Nach dem erfolgreichen Aufstieg in die Landesklasse wurde es für ihn immer schwerer, die Lust obenzuhalten. „Eigentlich wollte ich schon in der Halbserie hinschmeißen, aber dann habe ich mir gesagt, ich ziehe das jetzt durch. Aber ich wollte es auch den Verantwortlichen gegenüber rechtzeitig publik machen, damit sie lange genug Zeit haben, etwas Neues zu finden“, sagt er. Sportlich ist die Zeit für ihn schwer einschätzbar. Mit 27 Punkten aus 27 Spielen absolvieren die Randgothaer eine ordentliche Saison und haben den Klassenerhalt nicht nur sicher, sondern befanden sich auch nie wirklich im Abstiegskampf.

Wie man dahin kam, gefiel Burckhardt jedoch weniger. „Sportlich wäre ich gerne auf einen einstelligen Tabellenplatz gekommen. Das haben wir deutlich verfehlt. Und auch die Umstellung von Dreier- auf Viererkette hat nicht so geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe. Erst als wir wieder zurück zur Dreierkette sind, konnten wir uns stabilisieren“, sagt er.

Nicht mehr jeder war mit 100 Prozent bei der Sache

Hinzu kamen die frühzeitig öffentlich gemachten Rückzüge von Eisenach und Fahner Höhe II, welche die Abstiegsfrage schnell klärten. Das sorgte zwar für Sicherheit im Siebleber Lager, aber auch für so manchen Schlendrian. „Die Entscheidungen haben den Spielern ein wenig die Einstellung genommen. Man hatte das Gefühl, nicht mehr jeder war mit 100 Prozent bei der Sache“, sagt der Trainer.

Immerhin fand der Verein bereits eine Nachfolgelösung. Mit Kevin Pfeifer, Christian Hatzky und Alexander König übernimmt ein Trio, wobei Pfeifer als Chef agiert. Burckhardt selbst bleibt aber bei den Alten Herren aktiv. „Ende Juni fahren wir für ein Wochenende nach Prag. Da freue ich mich schon drauf.“