Hamburg. Nach dem gestoppten Investoren-Deal bei der Deutschen Fußball Liga gerät die 50+1-Regel unter Druck. Es gibt Forderungen einer Aufweichung - was den Boss des FC St. Pauli überhaupt nicht gefällt.

Präsident Oke Göttlich vom Zweitligisten FC St. Pauli hat Befürworter einer Aufweichung der 50+1-Regel im deutschen Profifußball kritisiert. „Wenn Krakeeler auftreten und sagen: Ach, 50+1 kann ja weg, wir spalten die Ligen - dem jetzt in irgendeiner Weise nachzugeben, ist genau das falsche Zeichen“, sagte Göttlich in der ARD-Sportschau. Vor allem nach dem gestoppten Investoren-Prozess bei der Deutschen Fußball Liga. „Denn es war hier eine Entscheidung der demokratischen Ordnung 50+1, die sich durch die Vereine und Clubs durchgesetzt hat.“

Zuvor hatte sich Bayer Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro nach dem Investoren-Debakel der DFL erneut für eine Aufweichung der 50+1-Regelung ausgesprochen. „Es würde dem deutschen Fußball guttun, diese allgemeine Regelung nicht zu haben. Ich würde mir wünschen, dass man mehr inhaltlich diskutiert“, hatte der Spanier in einem DAZN-Interview gesagt.

Die Regel, wonach ein externer Geldgeber nie die Stimmenmehrheit besitzen darf, schränke die Vereine nach Carros Meinung zu sehr ein: „Ich sage nicht, dass es 50+1 nicht geben sollte, sondern es sollte jedem Club selbst überlassen sein, ob sie das machen oder nicht.“

DFL-Präsidiumsmitglied Göttlich forderte dagegen, dass sich die Clubs glaubhaft und gemeinsam mit Fans und Mitgliedern für 50+1 aufstellen müssen. Danach könne man „auf Augenhöhe dafür sorgen, dass wir Geld in die Liga kriegen. Und davon bin ich auch überzeugt, dass wir das hinkriegen können.“