Berlin. Benzin, Heizen und Essengehen werden teurer, auch in der Mittelschicht rumort es. Es gibt einen Preistreiber, der gestoppt werden muss.

Es braucht keinen Blick in die Glaskugel: Das Leben wird sich 2024 weiter verteuern. Auch wenn sich die Inflation halbieren könnte, wie es Ökonomen vorhersagen, werden die Preise trotzdem steigen. Schon an Neujahr mussten Autofahrer mehr Geld für ihre Tankfüllung bezahlen. Strom und Heizen werden durch höhere Steuern, Abgaben und wegfallende Energiepreisbremsen ebenfalls teurer. Essengehen gerät zum Luxus, wenn Gastronomen die Preise wegen der Rückkehr zu 19 Prozent Mehrwertsteuer erhöhen.

Dies alles sorgt verständlicherweise für Frust und Unzufriedenheit. Nicht nur bei jenen, die über wenig Geld verfügen, sondern auch in der Mittelschicht, zu der 63 Prozent der Deutschen gezählt werden. Also jenen Alleinlebenden, die zwischen 17.400 und 46.600 Euro netto jährlich zur Verfügung haben oder Paaren mit zwei Kindern und einem Netto-Einkommen zwischen 36.700 und 97.900 Euro. Jene, die täglich für ihren Wohlstand arbeiten gehen und die meisten Steuern bezahlen.

Hohe Mieten, teures Benzin, gestiegene Preise belasten Haushalte

Selbst wer eine Lohnerhöhung erhalten hat, verfügt oft über weniger Kaufkraft als noch vor der Corona-Pandemie. Bedenklich ist, dass selbst in dieser Schicht ein Jobwechsel in eine andere Stadt kaum mehr finanzierbar ist, weil die Mieten vielerorts explodiert sind. Auszubildende und Studierende müssen bei ihren Eltern wohnen, weil sie sich selbst ein WG-Zimmer nicht leisten können.

Beate Kranz ist Wirtschaftsredakteurin der FUNKE Zentralredaktion.
Beate Kranz ist Wirtschaftsredakteurin der FUNKE Zentralredaktion. © FUNKE Foto Services | Reto Klar

Der Wohnungsmarkt ist in den Großstädten eine Katastrophe. Mietpreiswucher muss endlich konsequent gestoppt werden. Jeder Zweite lebt zur Miete, viele zahlen mehr als 30 Prozent ihres Gehalts nur dafür. Geld, das für Konsum und Kultur sinnvoller angelegt wäre, die Wirtschaft ankurbeln würde und das Leben für viele freudvoller werden ließe.