Berlin/Barcelona. Der Konzern arbeitet an einem neuen Smartphone-Konzept. Warum es damit sogar Apple überholen kann – und wie Nutzer profitieren sollen.

Ein Hotelzimmer oder einen Flug buchen, die schnellste Bahnverbindung finden oder für die Liebste noch schnell einen Strauss Blumen bestellen: Das Smartphone ist für viele Menschen längst zu einem echten Alltagshelfer geworden. Auf der führenden europäischen Mobilfunkmesse, dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona, hat die deutsche Telekom nun einen Einblick in die Zukunft der Smartphones gegeben. Und die kommt laut Konzept gänzlich ohne Apps aus.

Am Montag stellte der Konzern gemeinsam mit seinen Partnern Qualcomm und Brain.ai die erste Generation der KI-Smartphones vor. Ein auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierender Assistent ersetzt dabei die zahllosen Apps auf dem Smartphone. Wie ein Concierge versteht der Assistent die Wünsche der Benutzer und kümmert sich um die Details. Noch ist die Technik aber nur Teil eines Demogerätes.

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„Kommende Spitzenmodelle werden selbstredend Funktionen bieten, die auf Künstlicher Intelligenz basieren“, sagte die Telekom-Vorständin für Technologie und Innovation, Claudia Nemat, laut Mitteilung. „Wir arbeiten jedoch auch an Geräten für Normaluser. Jeder und jede soll etwas davon haben. Ein Concierge für die Hosentasche auf unseren T-Phones zum Beispiel.“ Konkret stellt sich das Unternehmen eine App-freie Bedienoberfläche vor, mit dem die KI intuitiv gesteuert wird.

Smartphone ohne Apps – der Anfang eines Trends?

Je nach Kontext wählt die Technik eigenständig die passenden Anwendungen aus. Die Nutzer können sich so auf das konzentrieren, was sie wollen, statt darauf, wie sie es erhalten, erklärte die Telekom. Mit Qualcomm und Brain.ai arbeitet das deutsche Unternehmen derzeit an zwei unterschiedlichen Konzepten: Bei der ersten Variante werden die energiehungrigen Rechenoperationen in die Cloud ausgelagert. Der zweite Ansatz favorisiert kurze Wege und zieht deshalb die KI gleich mit auf das Gerät. Das spart Aufwand und Übertragungs-Zeit von Datentransfers und geht je nach Szenario sogar ohne aktive Internetverbindung.

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Für Nutzer könnte es in jedem Fall „ein bisschen einfacher werden“, sagt der Smartphone-Experte Patrick Bellmer von „heise online“. „Wenn es tatsächlich so funktioniert, wie versprochen, dann wäre Telekom einen halben Schritt weiter als Apple und Google“, so Bellmer. Aus Sicht des Branchenexperten könnte das Projekt am Anfang eines Trends stehen, bei dem Apps an Einfluss verlieren und sich die Smartphone-Nutzung radikal ändert. Einen Zeitpunkt, wann der KI-Assistent auf den Smartphones zu haben sein wird, nannte Telekom allerdings nicht. Aktuell befinde man sich noch in der Erprobungsphase.