Berlin. Dieses Produkt haben viele zuhause – es verleiht Gerichten Geschmack. Doch es soll auch eine erstaunliche Wirkung auf die Gesundheit haben.

  • Wer sich gesund ernähren will, muss nicht auf Super Food setzen
  • In vielen Fällen können auch Hausmittel einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben
  • So verhält es sich auch mit einem Produkt, das eigentlich jeder Verbraucher im Kühlschrank hat

Ernährung spielt bekanntlich eine wichtige Rolle, wenn es um die Gesundheit geht. Immer wieder tauchen neue Tipps und Mittel auf, die dem Körper helfen sollen. Diese Empfehlung dürfte allerdings verblüffen und mag vielleicht für manche Menschen nicht das Leckerste sein, was man da löffelt: Tomatenmark. Und zwar pur. Einige Ärzte sind überzeugt: Das Lebensmittel kann dem Körper helfen. Was ist dran?

Hausmittel: Wobei der tägliche Löffel helfen soll

Die durch Bücher, Podcasts und aus den Medien bekannte Dermatologin Yael Adler aus Berlin empfiehlt: Pro Tag einen Löffel mit Tomatenmark. Am besten mit einem Tropfen Olivenöl, das helfe dem Körper bei der Aufnahme, so Adler im dem SWR. Bereits 2018 veröffentlichte die Ärztin ein Video auf Facebook zu dem Thema und schrieb darunter: "Tomatenmark enthält den Stoff Lycopin in hoher Konzentration. Lycopin führt dazu, dass die Haut langsamer altert und Schäden durch Sonne oder Rauchen schneller repariert werden."

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Bei Lycopin handelt es sich um einen Pflanzenfarbstoff, genauer um ein fettlösliches Carotinoid. Pflanzen wie Tomaten enthalten Lycopin, um sich vor UV-Schäden zu schützen. Da der Stoff antioxidative Eigenschaften hat, wird er mit dem Schutz von Zellen in Verbindung gebracht. Lycopin kann also die Haut und die Zellen vor Alterung schützen.

Lycopin: Ist die Wirkung des Stoffes bewiesen?

US-Forscherinnen und Forscher haben sich in einzelnen Studien den gesundheitlichen Effekt von Lycopin in Tomaten genauer angesehen. Das Ergebnis: Es konnte ein Zusammenhang zwischen einem hohen Tomatenverzehr und einem verringerten Krebsrisiko insbesondere für Lungen- Prostata- und Magenkrebs nachgewiesen werden. Der Grund sei, dass die Stoffe in den Tomaten die Umwandlung von geschädigten Zellen in Krebszellen in einer frühen Phase abmildern können.

Allerdings gilt das laut der Forscherinnen und Forschern nicht für Nahrungsergänzungsmittel mit isoliertem Lycopin. Mangels fehlender Langzeitstudien und Studien zur Wirkung der Präparate wird von verschiedenen Expertinnen und Experten von der Einnahme abgeraten.

Hausmittel: In diesen Lebensmitteln ist der Stoff noch enthalten

Stattdessen sollte man besser zum Tomatenmark greifen, hier ist die Konzentration von Lycopin besonders hoch. Laut der "Verbraucherzentrale" macht der Stoff in Tomaten etwa 90% des gesamten Carotin-Gehaltes aus. Zudem ist der Stoff erstaunlich hitzestabil und aus diesem Grund auch in Tomatensoßen enthalten.

Interessant: Über verarbeitete Tomaten wird Lycopin noch besser vom Körper aufgenommen als über frische. Darum rät auch die "Verbraucherzentrale" dazu, einen Esslöffel Tomatenmark pro Tag zu sich zunehmen. Aber Achtung: Tomatenmark enthält viel Zucker. Darum ist es ratsam, bei einem Löffel pro Tag zu bleiben.

Alternativ ist der Stoff auch unter anderem in Guaven, Hagebutten, rosa Grapefruits, Wassermelone und Papayas enthalten. Eine offizielle Empfehlung, wie viel Lycopin man täglich zu sich nehmen soll, gibt es laut "Verbraucherzentrale" bisher nicht. (emi)