Berlin. Wie schlafen Astronauten? NASA-Forscher haben eine Schlafposition für das All entwickelt. Die Technik könnte auch auf der Erde helfen.

Schlafprobleme sind in Deutschland weit verbreitet: Laut einer Umfrage der Online-Plattform "Statista" gaben 43 Prozent der befragten 2000 Menschen in Deutschland an, im Jahr 2022 unter Schlafstörungen gelitten zu haben.

Schlafmangel ist für viele Betroffene belastend: Das Wohlbefinden und die Gesundheit können darunter leiden. Tipps für einen gute Nachtruhe gibt es viele – von Ernährungstipps bis hin zu Entspannungsübungen und festen Ritualen. Nun soll auch eine bestimmte Schlafposition helfen. Das Besondere: Eigentlich kommt die Technik aus dem Weltall.

Schlafen wie ein Astronaut soll gegen Probleme helfen

Die Schlafposition nennt sich "Zero Gravity", auf Deutsch "Schwerelosigkeit", und wurde von Forscherinnen und Forschern der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA entwickelt. Die Forscher versprechen sich davon eine entlastende und entspannende Körperhaltung für Astronautinnen und Astronauten im Weltall.

Bereits im Jahr 1993 haben Astronauten auf einer US-Mission im All das Phänomen der "neutralen Körperhaltung" untersucht. Es handelt sich um einen festgelegten Bereich von Winkeln und Positionen menschlicher Gelenke und Gliedmaßen. Die Haltung käme im menschlichen Körper zustande, wenn er in der Schwerelosigkeit entspannt.

Laut einem Bericht der NASA aus dem Jahr 2020, indem die Forscher einen entworfenen Liegestuhl für die Position vorstellen, soll die Methode eine neutrale Körperhaltung unterstützen und Gelenke und Muskeln entlasten. Demnach kann man auch auf der Erde von der Haltung profitieren.

NASA-Schlafposition: Wie funktioniert die Methode?

Laut der NASA haben verschiedene eigene Studien ergeben, dass es nicht eine einzige Haltung gibt – vielmehr sind es Positionen, die alle einen ähnlichen Winkel von Gelenken und Hals aufweisen.

Die "Zero Gravity"-Haltung soll dafür sorgen, dass am wenigsten Schwerkraft auf dem eigenen Körper lastet. Dadurch soll der Schlaf besonders entspannend sein. Für die Technik liegt man auf dem Rücken und bettet den Kopf und die Beine leicht erhöht. Das klappt beispielsweise mit Kissen. So sollen Herz und Venen entlastet sowie der Körper besser durchblutet werden.

Für Menschen, die unter Sodbrennen leiden, könnte die neutrale Körperhaltung auch Vorteile haben. In der englischen Tageszeitung "Daily Mail" sagt der Neurologe und Schlafexperte Dr. Chris Winter: "Wenn man flach liegt, läuft Magensäure aus dem Magen, der Magen und die Speiseröhre verlaufen horizontal." Wenn man den Kopf höher lagere, halte die Schwerkraft den Mageninhalt zurück.

Laut dem Experten entlaste die Position auch die Wirbelsäure, die Bandscheiben und könnte so Rückenschmerzen vorbeugen. Zudem könne "Zero Gravity" gegen Schnarchen helfen, da die Haltung die Atmung verbessere.

Jedoch gilt: Die Position ersetzt bei Schlafproblemen keinen Besuch beim Arzt und kann nicht als Behandlung gegen jegliche Erkrankungen, wie Sodbrennen und Co.,gesehen werden. (emi)