Neues Zug-Experiment: China will mit einem Hyperloop-System alle Rekorde brechen. Es handelt sich um eine Magnetschwebebahn.

  • Chinesische Entwickler haben den ersten erfolgreichen Test einer Magnetschwebebahn mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1000 km/h durchgeführt
  • Die Hyperloop-Technologie soll eine weitgehend luftleere Röhre nutzen, um den Zug zu beschleunigen und Energie zu sparen
  • Mit der neuen Technologie könnten Züge bald so schnell sein wie Flugzeuge

Der schnellste Zug der Welt kommt schon jetzt aus China. Die Magnetschwebebahn „Shanghai Maglev“ verbindet den Pudong-Flughafen mit einem Bahnhof im Stadtzentrum Shanghais. Für die 30 Kilometer lange Strecke braucht der bis zu 460 km/h schnelle Zug nur sieben Minuten und 30 Sekunden.

Doch es geht noch schneller. Chinesische Entwickler haben vor kurzem erfolgreich den ersten Test der Magnetschwebe-Technologie für eine neue Magnetschwebebahn abgeschlossen. Das berichteten übereinstimmend mehrere chinesische Medien. Der Zug soll einmal alle Geschwindigkeitsrekorde brechen können. Bis zu 1000 km/h würde der neue Super-Zug unter idealen Bedingungen erreichen können. Das ist in etwa so schnell wie ein Passagierflugzeug.

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Um diese Geschwindigkeit zu erreichen, planen die chinesischen Entwickler eine weitgehend luftleere Röhre, durch die die Magnetschwebebahn gleiten soll. Diese Hyperloop-Technologie wurde bislang durch Tesla-Unternehmer Elon Musk wenig erfolgreich beworben. Bis 2035 soll eine erste 150 Kilometer lange Hyperloop-Strecke die Mega-Städte Shanghai und Hangzhou verbinden, wie die "South China Morning Post" berichtete.

Hyperloop-Zug: Zug beschleunigt schon ohne Röhre auf 623 km/h

"Mit diesem Experiment können wir vorläufig die wissenschaftliche Annahmen bestätigen, die dem Hochgeschwindigkeitszug zugrunde liegen", kommentierte Li Ping, Team-Mitglied des Projekts, den erfolgreichen Test im chinesischen Fernsehen. Eine erste Testfahrt des Zuges ohne Röhre beschleunigte bereits auf 623 km/h.

Entwickelt wird der Zug und die Hyperloop-Röhre von dem chinesischen Rüstungs- und Luftfahrtkonzern "China Aerospace Science and Industry Corporation" (CASIC). Nach Angaben des Unternehmens sollen die Reisen mit dem Zug durch den Hyperloop weniger Energie verbrauchen, weniger Geräusche machen und umweltfreundlicher sein.

 HochgeschwindigkeitstransportDer Hyperloop befördert Personen und Güter mit Geschwindigkeiten von bis zu 1.200 km/h.
VakuumröhrensystemDie Kapseln bewegen sich in nahezu luftleeren Röhren, um den Luftwiderstand zu minimieren.
MagnetschwebetechnikDie Kapseln schweben mithilfe von Magneten, wodurch Reibung reduziert und Energie gespart wird.
UmweltfreundlichkeitDer Hyperloop verwendet erneuerbare Energien und erzeugt keine direkten Emissionen.
Unternehmen und ProjekteMehrere Firmen, wie z.B. Virgin Hyperloop und SpaceX, arbeiten an der Umsetzung der Technologie.

Eine Magnetschwebebahn kann durch magnetische Kräfte über der Spur in der Schwebe gehalten, beschleunigt und gebremst werden. Der Schwebezustand erhöht die Geschwindigkeiten durch fehlenden Widerstand auf den Schienen drastisch. Die fast luftleere Hyperloop-Röhre verringert zusätzlich den Luftwiderstand.

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Die schnellsten Züge der Welt

Während der aktuell schnellste Zug der Welt, die Schanghai Maglev, noch mit Technik aus Deutschland ausgerüstet wurde, soll die neue Hyperloop-Generation nur mit chinesischer Technologie auskommen.

Bisher hat vor allem Elon Musk mit dem Hyperloop versucht, einen neuen Standard im Zugverkehr zu setzen. Sein Hyperloop-Projekt scheiterte jedoch finanziell und technologisch. Bei einem Testversuch im November 2020 beschleunigte eine Kapsel auf nur 172 km/h im 500 Meter langen Testtunnel in Las Vegas.

Der ICE3 aus Deutschland ist der drittschnellste Zug der Welt mit einer möglichen Geschwindigkeit von bis zu 330 km/h. Der TGV aus Frankreich erreicht 320 km/h. Die Shikansen-Züge aus Japan gelten als die sichersten und verlässlichsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt und können ebenfalls 320 km/h schnell fahren. (os)