Sonntagsfrage 2025: Aktuelle Umfragen zur Bundestagswahl im Überblick. Welche Parteien überzeugen? Trends und Entwicklungen im Detail.

  • Aktuell wird Deutschland von einer Ampel-Koalition regiert, doch für eine Fortführung des Dreierbündnisses gibt es derzeit keine Mehrheit
  • In der Sonntagsfrage schneidet die Union klar am besten ab – gefolgt von der in Teilen rechtsradikalen AfD
  • Aktuelle Umfragen zur Bundestagswahl im Überblick

Berlin. Die nächste Bundestagswahl in Deutschland findet im Spätsommer/Herbst 2025 statt. Für die Parteien ist also noch reichlich Zeit, ihre Kandidatinnen und Kandidaten aufzustellen, Parteiprogramme zu schärfen und ihre Machtoptionen im Bundestag zu prüfen.

Zuverlässiges Barometer der politischen Stimmungslage in Deutschland ist die sogenannte Sonntagsfrage, bei der Meinungsforscher in repräsentativen Umfragen ermitteln, welche Parteien die Bürgerinnen und Bürger wählen würden, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre. An dieser Stelle bieten wir eine Übersicht der Ergebnisse aktueller Prognosen.

Unser Balkendiagramm zeigt die Stimmanteile der Parteien und ihre Gewinne und Verluste seit der letzten Wahl, unser Koalitionsrechner ihre Machtoptionen im Bundestag.

Sonntagsfrage: Aktuelle Umfrage zur Bundestagswahl vom 30. September (Kantar/Emnid)

ParteiStimmanteil
Union27 %
SPD16 %
Grüne15 %
FDP7 %
Linke5 %
AfD21 %
Sonstige9 %

Teilnehmerzahl: 1356 (online)

Umfragezeitraum: 20. bis 26. September

In der aktuellen Sonntagsfrage muss vor allem die SPD Federn lassen. Sie büßt 1,5 Prozentpunkte ein und liegt damit nur noch knapp vor den mitregierenden Grünen. Auf Platz eins liegt weiter unangefochten die Union (27 Prozent), gefolgt von der AfD (21 Prozent). Auf Basis der Umfragedaten würden es die Linke (5 Prozent) in den Bundestag schaffen. Für eine Mehrheit wären damit 46 Prozent der Zweitstimmen nötig, weil 9 Prozent auf sonstige Parteien entfallen.

Als einziges Zweierbündnis könnte diesen Wert derzeit eine Koalition aus Union und AfD erreichen (48 Prozent). Deutlich wahrscheinlich ist ein Dreierbündnis. Möglich wären:

  • Kenia-Koalition: Union, SPD und Grüne (58 Prozent)
  • Deutschland-Koalition: Union, SPD und FDP (50 Prozent)
  • Jamaika-Koalition: Union, Grüne und FDP (49 Prozent)

Die Ampel-Koalition würde auf Basis der aktuellen Stimmungslage im Land nur 38 Prozent erreichen und damit eine Wiederwahl klar verfehlen.

Sonntagsfrage: Aktuelle Umfrage zur Bundestagswahl vom 26. September (Insa)

ParteiStimmanteil
Union27 %
SPD17,5 %
Grüne13,5 %
FDP6,5 %
Linke5 %
AfD21,5 %
Sonstige9 %

Teilnehmerzahl: 2003 (online)

Umfragezeitraum: 22. bis 25. September

Die Union bleibt in der Sonntagsfrage klar stärkste Kraft. In der aktuellen Erhebung von Forsa kann sie ihren Abstand zur zweitstärksten AfD nahezu halten. Dahinter folgen die SPD und die Grünen, abgeschlagen mit nur sechs Prozent die FDP. Mit insgesamt nur 37 Prozent Zustimmung sind die Regierungsparteien weit von einer Wiederwahl entfernt.

Hoffnungen auf eine Regierungsbeteiligung könnten sich dennoch alle drei Parteien machen: als Juniorpartner der Union. Sowohl für ein schwarz-rot-grünes Bündnis (58 Prozent) und für eine Jamaika-Koalition aus Union, Grünen und FDP (47 Prozent) als auch für eine Zusammenarbeit von Union, SPD und FDP (51 Prozent) würde es eine Mehrheit geben. Als einziges Zweierbündnis wäre rein rechnerisch eine Koalition aus Union und AfD (48,5 Prozent) möglich, die von der Union aber wegen der rechtsradikalen Strömungen in der AfD abgelehnt wird.

Wie haben sich die Umfragewerte seit der letzten Bundestagswahl im September 2021 entwickelt? Im Zeitverlauf erkennt man die politischen Langzeit-Trends.

Sonntagsfrage: Umfrage zu Bundestagswahl vom 23. September (Kantar/Emnid)

ParteiStimmanteil
Union27 %
SPD17 %
Grüne15 %
FDP7 %
Linke4 %
AfD21 %
Sonstige9 %

Teilnehmerzahl: 1370 (telefonisch)

Umfragezeitraum: 13. bis 19. September

Interaktiv: Die Sonntagsfrage aktuell und im Zeitverlauf, mögliche Koalitionen sowie alle Ergebnisse der Bundestagswahlen seit 1990 auf einer interaktiven Karte

Wenn am Sonntag Bundestag wäre, könnten die Union und die SPD gemeinsam eine Bundesregierung bilden. Laut einer Umfrage von Kantar/Emnid kämen die beiden Parteien zusammen auf 44 Prozent der Stimmen. Weil die Linke nicht im Parlament vertreten wäre und stolze neu Prozent kleineren Parteien ihre Stimme geben würden, würde das für eine Mehrheit reichen. Rein rechnerisch wären auch folgende Bündnisse möglich:

  • Union und AfD (48 Prozent)
  • Union, Grüne und FDP (49 Prozent)

Die Ampel-Koalition würde mit nur 39 Prozent an einer Wiederwahl scheitern. Als einzige der Regierungsparteien müssen die Grünen im Vergleich zur letzten Bundestagwahl keine Verluste hinnehmen.

Sonntagsfrage: Umfrage zur Bundestagswahl vom 19. September (GMS)

ParteiStimmanteil
Union27 %
SPD16 %
Grüne15 %
FDP6 %
Linke4 %
AfD23 %
Sonstige9 %

Teilnehmerzahl: 1002 (telefonisch)

Umfragezeitraum: 13. bis 18. September

Die aktuelle Umfrage von GMS sieht kaum Veränderungen. Lediglich Union und AfD können um jeweils einen Prozentpunkt zulegen, während FDP und Linke je einen Prozentpunkt verlieren. Damit würde die Linke den Einzug in den Bundestag verfehlen – es sei denn, sie kann erneut mehrere Direktmandate gewinnen. Vorausgesetzt die Linke wäre nicht im Parlament vertreten, würden 43,5 Prozent der Stimmen für eine Mehrheit reichen. Zweierbündnisse wären dennoch nahezu ausgeschlossen – lediglich rechnerisch würde es für eine Mehrheit von Union und AfD (50 Prozent) reichen. Selbst eine sogenannte Große Koalition aus Union und SPD würde die Mehrheit verfehlen.

Sonntagsfrage: Umfrage zur Bundestagswahl vom 16. September (Kantar/Emnid)

ParteiStimmanteil
Union26 %
SPD16 %
Grüne15 %
FDP7 %
Linke5 %
AfD22 %
Sonstige9 %

Teilnehmerzahl: 1442 (online)

Umfragezeitraum: 6. bis 12. September

In der aktuellen Kantar/Emnid-Umfrage vom 16. September kommen die Unionsparteien auf 26 Prozent. Die SPD liegt mit 16 Prozent einen Prozentpunkt vor den Grünen. FDP und Linke schaffen den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde. Die AfD setzt in der Umfrage ihren Höhenflug fort und erreicht 22 Prozent.

Sonntagsfrage: Umfrage zur Bundestagswahl vom 12. September (Forsa)

ParteiStimmanteil
Union27 %
SPD17 %
Grüne13 %
FDP7 %
Linke4 %
AfD21 %
Sonstige11 %

Teilnehmerzahl: 1441 (online)

Umfragezeitraum: 5. bis 11. September

In der Umfrage der Meinungsforscher von Forsa vom 12. September erreichen die Unionsparteien CDU/CSU 27 Prozent. Die AfD kommt auf 21 Prozent. Die Parteien der Ampel-Koalition erlangen gemeinsam 37 Prozent der Stimmen. Bei der aktuellen Sonntagsfrage scheitert die Linke an der Fünf-Prozent-Hürde.

(fmg)

Bundestagswahl 2021: Das sind die Ergebnisse

Olaf Scholz freut sich über das gute SPD-Ergebnis bei der Bundestagswahl 2021.
Olaf Scholz freut sich über das gute SPD-Ergebnis bei der Bundestagswahl 2021. © dpa | Wolfgang Kumm

Die Bundestagswahl am 26. September 2021 konnte die SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Olaf Scholz knapp für sich entscheiden. Die Sozialdemokraten erreichten 25,7 Prozent und lagen damit vor den Unionsparteien, die auf 24,1 Prozent kamen. Nach wochenlangen Verhandlungen bildete die SPD mit den Grünen und der FDP die Ampel-Koalition. Bei der Wahl 2021 erreichte die AfD 10,3 Prozent. Die Linke scheiterte mit 4,9 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde, zog aufgrund ihrer Direktmandate aber dennoch in den Bundestag ein. In unserer interaktiven Wahlkarte sehen Sie alle Ergebnisse in den Wahlkreisen und weitere Auswertungen.

Sonntagsfrage: Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick

Was ist die Sonntagsfrage?

Die Sonntagsfrage ist eine Meinungsumfrage. Stichprobenartig ausgewählte Personen werden dabei gefragt, welche Partei sie wählen würden, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre. Die Sonntagsfrage dient als Indikator für die aktuelle politische Stimmung in der Bevölkerung.

Wer führt die Sonntagsfrage durch?

Verschiedene Meinungsforschungsinstitute führen regelmäßig die Sonntagsfrage durch. Zu den bekanntesten Demoskopen gehören Forsa, Infratest dimap und Emnid.

Wie oft wird die Sonntagsfrage gestellt?

Die Frequenz variiert je nach Institut. Einige Institute erheben die Daten wöchentlich, andere monatlich oder in unregelmäßigen Abständen.

Wie viele Personen werden für die Sonntagsfrage befragt?

Die Stichprobengröße variiert je nach Institut, liegt aber in der Regel zwischen 1.000 und 2.500 Personen. Wir geben unter den jeweiligen Umfrageergebnissen an, wie viele Menschen befragt wurden.

Wie zuverlässig sind die Ergebnisse der Sonntagsfrage?

Die Sonntagsfrage gibt einen aktuellen Stimmungsbild wieder, jedoch mit einer gewissen Fehlermarge. Sie sollte nicht als exakte Vorhersage des Wahlergebnisses betrachtet werden, sondern als Tendenz.

Warum gibt es Unterschiede in den Ergebnissen verschiedener Institute?

Die Unterschiede können durch verschiedene Methoden der Datenerhebung, unterschiedliche Fragestellungen oder durch die Gewichtung der Ergebnisse entstehen.

Wie werden die Daten für die Sonntagsfrage erhoben?

Die Daten werden in der Regel durch Telefon- oder Online-Umfragen erhoben. Wir geben unter den jeweiligen Umfrageergebnissen an, wie die Daten erhoben wurden.

  • Wie wird gewählt? So funktioniert das Wahlsystem in Deutschland
  • Meinungsforschung: Kann man Umfragen wirklich trauen? Das sagen zwei Experten
  • Wie wähle ich? Das ist der Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme bei der Bundestagswahl