Jena. Zur Erforschung von Infektionskrankheiten soll in Jena ein neues Leibniz-Zentrum entstehen. Der Bund unterstützt das Projekt in den kommenden 15 Jahren mit 150 Millionen Euro, wie ein Sprecher des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien am Freitag sagte.

Am neuen Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung (LPI) sollen Wissenschaftler mithilfe photonischer Technologien - also Methoden, die Licht als Werkzeug nutzen - Infektionen erforschen und Therapien entwickeln.

„Der Ansatz ist, dass wir eine Technologieplattform in einem klinischen Umfeld zur Verfügung stellen, diese können Nutzer für ihre Projekte verwenden“, sagte der Sprecher. Naturwissenschaftler, Technologieentwickler, Mediziner und Medizintechnikhersteller sollen dort zusammenarbeiten.

Dringender medizinischer Bedarf

Das neue Forschungszentrum entspringe einem dringenden medizinischen Bedarf, sagte Michael Bauer, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Jena. „Bisherige Standard-Diagnoseverfahren liefern zwar zuverlässige Ergebnisse, doch häufig müssen Mediziner zu lang warten, etwa bis sie wissen, welches Bakterium eine Infektion auslöst und welche Medikamente dagegen wirken.“

60 neue Arbeitsplätze geplant

Geplant ist dem Sprecher zufolge, dass in etwa fünf Jahren für rund 35 Millionen Euro ein neues Gebäude auf dem Gelände des Universitätsklinikums Jena entsteht. Am Ende sollen dadurch mehr als 60 neue Arbeitsplätze in Jena entstehen.

Das neue Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung setzte sich mit dem Antrag beim Bundesministeriums für Bildung und Forschung als eines von elf eingereichten Großprojekten durch.

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