Schleusingen. Im südthüringischen Schleusingen nahe der bayerischen Grenze haben Hunderte Menschen gegen die Pläne zur Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft protestiert.
Nach Angaben der Polizei vom Mittwochabend hatten sich rund 670 Demonstrantinnen und Demonstranten auf dem Markt der Kleinstadt im Landkreis Hildburghausen versammelt. Zudem waren etwa 70 Gegendemonstranten gekommen. Es gab keine Ausschreitungen.
Bereits Mitte April hatten Hunderte gegen die Pläne demonstriert, was für Empörung sorgte, weil zu den Protesten ein bundesweit bekannter südthüringer Neonazi aufgerufen hatte. Einem Bericht des MDR zufolge hatte er bei der Kundgebung auch eine Rede gehalten.
Laut Sicherheitskreisen stand der Rechtsextremist auch diesmal als Mitorganisator hinter der Demonstration, auch wenn er nicht Anmelder der Demo ist.
Ehemaliges Krankenhaus soll Unterkunft für Flüchtlinge werden
Hintergrund der Demonstration sind Pläne des Landkreises Hildburghausen, ein ehemaliges Krankenhaus zu einer Unterkunft für Flüchtlinge zu ertüchtigen. "Wir sind weiterhin auf der Suche nach Unterkünften für Flüchtlinge bei uns im Landkreis und das Gebäude eignet sich aus unserer Sicht optimal dafür", sagte ein Sprecher des Landkreises. So gebe es beispielsweise Zimmer mit eigenen Nasszellen, Betten und Einbauschränken. Es gebe im Kreis keine anderen Gebäude mehr, die man mit wenig Aufwand fit machen könnte, um eine größere Anzahl an Flüchtlinge unterzubringen.
Das Gebäude stehe erst seit kurzem komplett leer. Ziel sei es, 80 bis 100 Flüchtlinge in dem Gebäude unterzubringen, sagte der Sprecher. Allerdings hat die Stadt Schleusingen als Miteigentümerin auch ein Wort mitzureden.
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