Wärmewende

Minister Buschmann: Heizungsgesetz „hat keine Mehrheit“

Ampel-Koalition einigt sich auf Vorgaben für neue Heizungen

Ampel-Koalition einigt sich auf Vorgaben für neue Heizungen

Die Ampel-Parteien haben sich im Streit um Vorgaben für neue Heizungen geeinigt: Der Einbau von Gas- und Ölheizungen wird laut einem Entwurf ab kommendem Jahr nur noch in Ausnahmefällen möglich sein; neue Pflichten zum Austauschen alter Anlagen gibt es allerdings nicht.

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Berlin.  Der Justizminister kritisiert die grünen Heizungspläne. Diese würden so nicht zum Gesetz werden, sagt er – und setzt auf den Bundestag.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat erneut das Gebäudeenergiegesetz der Bundesregierung kritisiert. „Das Gebäudeenergiegesetz, so wie es jetzt ist, wird so nicht kommen“, sagte Buschmann am Mittwoch auf dem Tag der Immobilienwirtschaft in Berlin. Das Gesetz sei in der Koalition hoch umstritten, sagte er weiter.

Er räumte ein, dass im Bereich Klimaschutz im Immobilienbereich etwas getan werden müsste. „Das, was getan werden muss, muss zumutbar bleiben“, sowohl für Eigenheimbesitzer als auch für Unternehmen, so Buschmann. Er erklärte, man habe sich in der Koalition dazu entschlossen, den Gesetzesvorschlag nun ins Parlament zu geben, damit der Bundestag dann untersuchen könnte, ob das Gesetz „zumutbar“ sei.

Justizminister will für Heizungsgesetz „nicht die Hand ins Feuer legen“

„Ich bin nicht bereit, für dieses Gesetz meine Hand ins Feuer zu legen“, sagte Buschmann. Er lege das Gesetz in die Verantwortung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz von Robert Habeck (Grüne). Er unterstrich, dass das Gesetz, so wie es sich im Moment im Entwurfstadium befände, keine Mehrheit habe. Mit Blick auf die anstehende Diskussion im Bundestag sagte Buschmann: „Kein Gesetz geht so raus, wie es reingeht.“

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Von der Grünen-Bundestagsfraktion hieß es noch am Dienstag, das Gebäudeenergiegesetz soll noch „vor dem Sommer“ im Bundestag beschlossen werden. „Das ist nämlich die nötige Planungssicherheit, die die Menschen in diesem Land jetzt brauchen“, sagte die Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge.

Die Menschen müssten beim Heizungswechsel finanziell unterstützt werden – sowohl die untersten Einkommen als auch weite Teile der Mittelschicht. Dies solle mit den Koalitionspartnern in den nächsten Wochen besprochen werden. (nku)

Heizung Kosten in EUR
Ölheizung ab ca. 8.000
Gasheizung ab ca. 7.000
Holz- oder Pelletheizung ab ca. 10.000
Nah- und Fernwärme ab ca. 5.000
Wasserstoffheizung ab ca. 30.000
Solarthermie ab ca. 10.000
Luft-Wasser-Wärmepumpe 8000 bis 16.000
Erdwärmepumpe 12.000 bis 15.000 (ohne Erschließung)
Grundwasser-Wärmepumpe 9000 bis 12.000 (ohne Erschließung)

Zu beachten ist: Die Kosten in dieser Tabelle sind durchschnittliche Werte und können im individuellen Fall abweichen. Nicht beachtet werden zudem die Kosten für die Installation oder einen nötigen Umbau/Sanierung. Auch Förderungen werden nicht berücksichtigt.